DIE WILDMOSER MUSI
In Wildmoos wurde in früheren Zeiten viel Gras und Streu gemäht. Das Gras wurde zu Heu gedörrt, und die Streu wurde zu großen Streuschobern aufgetürmt. Auch in diesem Jahr waren wieder die Mahder dort und legten sich nach fleißiger Arbeit abends vor die Hütte, bis der Türkenwirrler gekocht und die Pfitschsuppe46 g«schmalzen war. Eines Abends, gerade als es begann, dunkel zu werden, vernahmen sie plötzlich wunderbare Musik. Sie wollten wissen, woher diese wohl kam. Also kletterte Hans Mader auf den höchsten Streuhaufen, der gerade in der Nähe der Hütte errichtet worden war, um recht weit herumschauen zu können. Er sah und hörte aber nichts mehr; nur kalter Wind wehte über den Schober. Rasch stieg er herunter, es fröstelte ihn, er bekam Kopfweh, Zahnweh, ja der Kopf schwoll ihm nach einer Stunde so groß an wie ein Bienenkorb. Hans musste nach Hause geführt werden, wo ihm erst allerhand Schmirben47 und Salben die Gesundheit wieder gaben.
Quelle: Mei'r Huamat, Marktgemeinde Telfs, 1997
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