'S MÖRDERLOCH
Eineinhalb Kilometer westlich von Telfs führt die Außerferner Straße durch eine Schlucht, die auch das Mörderloch 56 genannt wird. In früheren Zeiten ging hier keine Straße hindurch, denn die wurde erst um 1782 erbaut. Der Hauptverkehrsweg führte über die heutige Vinzenz-Gredler-Straße und weiter über die Wendelin- und Bötlerkapelle. In der dunklen Waldung des Zimmerberges hielt sich nun damals eine Räuberbande auf, die vorbeiziehende Reisende bei der Bötlerkapelle abpaßte, diese erschlug und ausraubte. Die Leichen warfen die finsteren Gesellen unweit der genannten Kapellen über die fast senkrechten Felswände in die schauerliche Tiefe des Mörderloches. Endlich waltete das schreckliche Gericht Gottes über die Räuberbande, die in der Nähe des Gerharthofes ihren Unterschlupf gesucht hatte. Ein fürchterliches Gewitter zog sich zusammen, zerschlug mit gleißenden Blitzen ihre Behausung und vernichtete so mit einem Schlag die ganze versammelte Räuberbande.
Quelle: Mei'r Huamat, Marktgemeinde Telfs, 1997
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