Das Kegelscheibenspiel
Zur Entstehung des Tuxer Ferners eine zweite Version
neben jener im Gelegenheitsgedicht der Tuxer Schuljugend vom Jahre 1820.
Einst war im hintersten Tuxertal die größte Alpe. Das Gras,
das dort wuchs, schoß so fett aus dem Almboden, daß die Milch
wie Rahm aus den Eutern der Kühe floß. Bei diesem Almsegen
mußte kein Tuxer hungern, und selbst in schlechten Jahren konnte
noch Butter und Graukäse ins Zillertal hinaus geliefert werden. Als
solcher Wohlstand die Melker übermütig machte und sie dazu verleitete,
mit Butterknollen das "Kegelscheibenspiel" zu betreiben, dauerte
es nicht lange, bis bei einem dreitägigen starken Schneefall das
ganze Vieh und die Almer unter den Schneemassen vergraben wurden und der
Schnee zu Eis erstarrte, so daß anstatt blühender Almboden
nur mehr das gefrorene Wandkees sich bildete.
Quelle: Allerlei Erlauschtes im Tuxertal, Fischer August, Kranzach, 1985, S. 41