Der Horngattergeist
Auf dem Wege, der vom Gnadenwald nach Tierburg führt, war früher
im Horntale, das die Grenze zwischen Fritzens und Gnadenwald bildet, ein
Zaun mit einem Gatterl. Als ein Musiklehrling von Marbach, der zu dem
vielfältigen Kapellmeister der Waldermusik Huber Luis lernen gegangen
war, um Mitternacht heimging, stand beim Horngatterl ein Mann, so groß,
daß ihm der Bub kaum bis zur Leibesmitte reichte. Es war der Horngattergeist.
Der Musikant erschrak so sehr, daß er Trompete und Noten wegwarf
und nach Hause lief. Erst am nächsten Tag hat er seine "Musi"
wieder zusammengeklaubt.
Der Horgattergeist vom Fritzener Sagenbrunnen,
Fritzens
vor Schreck läßt der Musikschüler sein Instrument fallen,
Relief in Bronze
© Berit
Mrugalska, 26. Jänner 2005
Quelle: Chronik von Fritzens, Werner Köfler, Innsbruck 1973, S. 33