Sagennamen in Wattens
Wildenmannstein (Vögelsberg, gerade unter dem Glotznergipfel), Name, der auf eine Sage vom Wilden Mann (von "Wilden Leuten") zurückgeht. Wildenmanngrab heißt im Wald am Wattenberg ein seltsam länglicher, wie ein Grabhügel geformter Hügel. Man erzählt sich, daß der Wilde Mann ("wild mon") vom Glotzen zur Kreuztaxen "hinüberghupft" sei.
Wuzlschell. Sehr unsicher ist eine Erklärung des Gegendnamens di wûzlschell. So heißt die Talenge zwischen Vögelsberg und Wattenberg nächst der heutigen Schule Wattenberg. Der Name ist sicher sehr alt. Auf einem Wattenberger Hof, beim Kofer, wurde gelegentlich einer Geistergeschichte auch erzählt, daß ein unheimlicher "Wuzl" über eine Leite herabgerollt sei. Wenn man sich früher einmal ein bestimmtes Gespenst in der Gestalt eines Wuzls vorgestellt hat und der Ort "Wuzlschell" einmal Schauplatz einer solchen Geistersage war, dann kann man die Schlucht "Wuzls-helle"* genannt haben, woraus ein Wuzlschell entstehen konnte. Zu erwarten wäre allerdings -hell; infolge unbewußter Anlehnung an das Wort "Schelle" kann aber in der Aussprache der Vokal den offenen e-Klang erhalten haben.
* D. h. "Wuzls-Schlucht" [...]
Quelle: Die Namenschichten im Raume Wattens, Karl Finsterwalder,
Wattener Buch, Innsbruck 1958, S. 229, Nr. 75 u. Nr. 76