Der Brugger von Zell
In Zell lebte ein Wunderdoktor, den sie den "Brugger" nannten,
weil er neben der Zillerbrücke wohnte. Er verstand sich auf allerlei
dunkle Künste, und die Leute meinten, er stehe mit dem Teufel im
Bund. Der Brugger soll über hundert Jahre alt geworden sein. Auf
dem Totenbett bekehrte ihn ein frommer Mönch zum christlichen Glauben,
weshalb er auf dem Zeller Friedhof begraben werden durfte. Noch immer
geht das Gerücht um, dass der Brugger im Grab weiterwachse. Seine
Füße seien schon unter der Friedhofsmauer durch. Wenn sie die
Zeller Brücke erreichen, gebe es das Jüngste Gericht.
Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 51.