Die Hexe auf der Grasl-Aste
Auf der Grasl-Aste im Stillupptal war der Melker dabei, sich ein Mus
zu kochen. Als er das Schmalz in die Pfanne gab, lugte vom Überboden
eine Hexe herunter. Der Melker ließ sich dadurch nicht stören
und kochte weiter. Plötzlich knallte ein Büchsenschuss, eine
Kugel zischte in die Pfanne, dass dem Melker das heiße Schmalz ins
Gesicht spritzte. Dann sprang die Hexe hinzu und warf dem Gepeinigten
eine Schaufel voll Glut ins Gesicht. Drei Tage später war der Melker
tot. Nachdem er begraben war, stieg ein Geistlicher zur Hütte auf
und segnete sie aus. Seit dem Tag war von einer Hexe nichts mehr zu spüren.
Quelle: Hifalan & Hafalan,
Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 117.