DIE HARTER KIRCHE

Pfarrkirche Hl. Bartholomäus in Oberhart
Pfarrkirche Hl. Bartholomäus in Oberhart, Hart im Zillertal
Barocker Neubau von Matthias Rangger 1734/35, die gotischen
Chormauern wurden miteinbezogen - Saalbau
Vgl. DEHIO-Handbuch Tirol, 1980, S. 329
© Berit Mrugalska, 2. September 2004

Eigentlich sollte die Kirche ursprünglich in Niederhart gebaut werden. Die Zimmerleute waren schon fleißig bei der Arbeit, aber sie kamen damit einfach "nicht vom Fleck". Bald sprang dem einen das Beil vom Stiel, dann hackte sich der andere ins Bein - jeden Tag gab es irgendeinen Ärger. Kein Wunder also, dass es die Leute mit der Zeit anfing zu verleiden. Eines Tages, es war knapp vor Feierabend, sahen sie ein paar Schwalben über ihren Köpfen herumschwirren. Plötzlich schoss eine davon herab, nahm einen blutigen Hobelspan in den Schnabel, flog ein Stück bergauf und ließ ihn dort fallen. Zuerst wurde der Sache nicht viel Beachtung geschenkt. Bald aber lagen auf diesem Platz mehrere blutige Hobelspäne auf einem Häufchen beisammen. Da dachten sich die Zimmerleute: "Probieren wir's halt da mit dem Bauen. Am End' will unser Herrgott dieses Platzl für sein Haus." So war es auch. Die Arbeit ging flott von der Hand, niemand mehr tat sich weh, und die Kirche ist so sauber geworden, dass alle Freude daran hatten.

Innenansicht Pfarrkirche Hl. Bartholomäus
Innenansicht Pfarrkirche Hl. Bartholomäus in Oberhart, Zillertal
Freskierung durch Anton Kirchebner 1735
Glocken werden auf Anfang 16. Jh. datiert und Gregor Löffler zugeschrieben
Vgl. DEHIO-Handbuch Tirol, 1980, S. 329
© Berit Mrugalska, 2. September 2004

Hl. Mutter Anna
Hl. Mutter Anna, Nordseite
Franz Xaver Nissl (1731-1804, Fügen/Zillertal) zugeschrieben
© Berit Mrugalska, 2. September 2004

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 35