FRAU HITT Kommentar zu Nr. 210
Sagen aus Tirol, Ignaz V. Zingerle, Seite 619 - 620
Mitgetheilt nach Grimm Sagen I, S. 276. - S. Tirol. Nationalkalender.
1822. Tirol I, S. 368. Schaubach II, S. 84. Alpenburg S. 339. Hormayr
Jahrbuch 1821. S. 189. K F. Eberts Ballade "Frau Hitt."
Weinhold bemerkt zu ähnlichen Sagen: Einer lebendigen Einbildungskraft bietet sich die Vergleichung der Berge mit Riesenleibern von selbst; wir brauchen nur in unsere Sprache zu greifen, um Belege dafür zu finden. Unser Heidenthum beutete diese Vergleichung aus und noch heute erzählt die Sage nordischer und deutscher Bergländer, daß dieser oder jener gewaltige Fels, dieser oder jener Berg ursprünglich ein Riese war. Im Norden hat Thor solche Versteinerungen geschaffen, und nach ihm in gleicher Art S. Olaf. Dabei bemerken wir, daß eine Gattung von Riesen den Zwergen gleich, das Tageslicht nicht vertrug und zu Stein ward, wenn der Gott oder der Heilige sie bis zum ersten Sonnenstrahl hinhielt. Es müssen das Erdriesen oder Riesen der dunklen Meerestiefe gewesen sein, da alle übrigen das helle Licht nicht zu scheuen hatten. In der deutschen Sage wird ein allgemein sittlicher Grund solcher Versteinerungen angegeben, nämlich großer Übermuth oder gottlose Grausamkeit. Allbekannt im bairischen Hochlande ist der Watzmann. Er war ein Riesenkönig, der für seine blutige Wildheit mit Weib und Kind zu dem vielzackigen, gewaltigen Bergstock verwünscht ward. Auf gleiche Weise ist die Riesenkönigin Frau Hütt bei Innsbruck verzaubert. Ebenso im Sillthale in Tirol der Riese Serles, der wegen seines Wüthens mit dem gleichgesinnten Weibe und dem getreuen Rathe zu den drei Felszacken versteinert ist, die über die Brennerstraße aufsteigen. Riesen S.63. Vergl. Wolf Bl. S. 74. Simrock Mythen. S. 409. Müller Sst. S. 318.
"Hitt" bedeutet Riese. Maurer isländische Sagen S. 53.
Nr. 211 kommt Frau Hitte als Waldfrau vor, im Oberinnthal ein wildes Weib
"Hidde-Hadde", ein Riese Hidde. Grimm Sagen I, S. 371. Wolf
Al. S. 307.
Eine Riesin versteint. Kuhn W. I, S. 287.