Das Fallebacher Fenster
Ober dem Dorfe Bach befindet sich der Fallebacher Ferner, eine hohe Felswand, mit dem Fallebacher Fenster, wie die natürliche und ganz durchsichtige Öffnung in einem daranstoßenden Gebirgskopfe vom Volke genannt wird. Das Volk erzählt von der Entstehung des Fensters folgende Geschichte:
Ein Schütze hat einmal dort oben gejagt. Da zog ein abscheuliches
Wetter, das die Hexen gemacht hatten, heran. Pechschwarze Wolken fuhren
pfeilschnell dahin, und auf einer saß eine Hexe, die an besagter
Wand vorbeijagte. Wie dies der Jäger, der selbst den Teufel nicht
fürchtete, sah, lud er eine geweihte Kugel in die Büchse und
schoß auf die Unholdin. Er traf die Hexe zwar nicht, aber die geweihte
Kugel fuhr durch den Felsen und machte das Loch, das man heute noch sieht
und das Fallebacher Fenster heißt. (Lechthal. Chr. Schneller.)
Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 792, Seite 457.