Der höllische Jäger
Als einmal eine flotte Gesellin allein durch den Patscher Wald gieng,
begegnete ihr ein lustiger Jäger und begleitete sie. Sie giengen
unter allerlei Reden immer weiter und weiter, ohne aus dem Walde zu kommen.
Endlich wurde es der Dirne doch unheimlich, sie machte Reu und Leid und
verlobte sich zum heiligen Wasser. Da war der Jäger Plötzlich
auf und davon und sie fand sich weit im Walde droben. Sie hielt ihr Gelübde
und führte fortan ein braves Leben. Der unheimliche Geselle war der
höllische Jäger gewesen, dessen Bild auch in vielen Krippen
sich findet. (Ambras.)
Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 671, Seite 380.