Die hl. Kreuzkapelle in Kauns
Den Altar dieses Kirchleins schmückt ein schönes Kreuzbild, bekannt unter dem Namen "das Kaunser Kreuz."
Das "Kaunser Kreuz" vor illusionistisch
gemalten Hochaltar
flankiert von Maria und Johannes, dat. 1683
© Christoph Praxmarer, 4. Juli 2004
von Christoph Praxmarer freundlicherweise für
SAGEN.at
zur Verfügung gestellt
Ehemals stand es im Freien in der Nahe der Kapelle am Wege nach Prutz. Davon wird erzählt: Ein Jäger oder Wildschütze, namens Chrust (Christian), der zu Eck im Kaunserthal hauste, hatte von einem Jäger auf dem Schlosse Landeck gehört, dass man unfehlbare Treffsicherheit beim Schießen erlangen könne, wenn man im Augenblicke, da ein Priester nach der Wandlung in die hl. Hostie in die Höhe hebt, auf ein Crucifixbild schieße. Er befolgte diesen gottlosen Rath und brannte auf die Seitenwunde des Gekreuzigten seine Büchse los. Ein Bekannter hatte ihm vom Gottesacker in Kauns das Zeichen gegeben, dass jetzt die Wandlung sei. Im nächsten Augenblicke aber, als der Schuß des Jägers fiel, stand sein Haus zu Eck in hellen Flammen. Man sieht diese Geschichte auf einem alten Gemälde, das sich an der Seitenwand des Kirchleins befindet, dargestellt. (Beschreibung der Diöcese Brixen 4, 375)
Votivbild mit der Darstellung der Legende um das
Kapellenkreuz,
in der Hl. Kreuzkapelle bzw. Schranz-Kapelle (Stifter Michael Schranz
1639)
© Christoph Praxmarer, 4. Juli 2004
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Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben
von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 863, Seite 502.