Mangtritt
Wo der Lech, bevor er Tirol verläßt, in ein so schmales Rinnsal geengt wird, daß er durch die steilen Felsen kaum einen Ausweg findet, wird eine Stapfe im Felsen gezeigt, die vom Volke Mangtritt genannt wird. Als der heilige Magnus in diesen Gegenden das Evangelium predigte, soll ihn einmal ein giftiger Drache verfolgt haben. Da der Heilige keinen Ausweg sah, sprang er über die Schlucht und zum Wahrzeichen dieses Wunders blieb seine Stapfe im Stein.
Der heilige Magnus Predigt dämonischen Gestalten
im Hintergrund wird er von einem Engel über die Schlucht getragen
© Berit Mrugalska, Mai 2006
Nach einer andern Sage soll hier Julius Cäsar auf dem Pferde sitzend
über den Lech gesprengt sein, und der Huftritt des Pferdes noch sichtbar
sein. Deßhalb heißt der Mangtritt auch Jusulte (saltus Julii.)
(Reutte.)
Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 839, Seite 491.