Der Schulgeist zu Wattens
Dieser Geist geht um in der langen Gasse, die sich gegen den Berg hinzieht. Ein Bühl außer dieser Gasse, heißt der Schulbühl und hier soll der Geist sich am öftesten sehen lassen. Er erschien früher bald als Geis, bald als Bock und hielt die Leute auf. Als V einst vom Zirbelnußklauben aus dem Walde zum Schulbühl kam, lag ein dunkelgrünes Sagtrumm am Wege. Als der vorausgehende Knabe dazu kam, ergriff ihn ein solcher Schrecken, daß er weiter lief und viele Zirbelzapfen verlor. Wie der V nachkam und dies sah, klaubte er die Tschurtschen* auf und fluchte. Da hob sich das Trumm auf und fuhr mit großem Lärm gegen den Wald, - und die Wipfel der Bäume bogen sich vor Graus. (Wattens.)
[*Tannenzapfen]
Quelle: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz Vinzenz Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 344, Seite 203.