Das schwarze Kreuz
Blasius Hölzl, Kammerrath und Pfleger, wurde einst auf dem Wege
nach Völlenberg, ungefähr eine Viertelstunde außer dem
Dorfe Völs, wo sich die Wege nach Völlenberg und nach Völs
scheiden, von einem furchtbaren Hochgewitter überfallen, so daß
er in augenscheinlicher Lebensgefahr zu sein vermeinte. In seiner Todesangst
that er das Gelübde, daß er ein Kreuzbild aus Erz, so schwer
als er und sein Pferd, gießen lassen wolle. Dieses Gelübde
erfüllte er treulich und bis 1786 stand das Kreuzbild in einer Kapelle
an jenem Scheidewege, wo das Gelübniß gemacht worden war. Als
aber die zwei dabeistehenden kleinern Statuen, welche die Muttergottes
und den hl. Johannes vorstellten, entwendet worden waren, übertrug
man das 6 Zentner schwere Bild in die Kirche auf dem Blasienberge. (S.
Pilger S. 32.)
Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben
von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 858, Seite 500.