133. Das blutige Schwert
Ums Jahr 1343 begegnete im Dorfe Torrenbürren* bei Bregenz einem dort wohnenden Bauern, der nachts vom Weine nach Hause zurückkehrte, ein langer, schrecklicher Mann. Als ihm dieser Schaden antun wollte, widersetzte er sich, zog schnell sein Schwert und schlug grausam gegen ihn um, indem er ihn mehreremale hieb und auch verwundete. Am Morgen erzählte der Bauer dieses Erlebnis auf dem Kirchplatze den Dorfgenossen und zog das Schwert heraus, um es ihnen zu zeigen. Wirklich war es derart vom Blute gerötet, daß an ihm keinerlei Stoff, weder Eisen noch Holz, mehr kenntlich war. Mit Weihwasser besprengt, kamen die ursprünglichen Farben wieder zum Vorschein.
* Nach einer freundlichen Mitteilung von Franz Elsensohn (2006) ist Torrenbürren ein alte Bezeichnung für Dornbirn.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 133, S. 92