531. Fluchen hilft
Das Fluchen und Schwören scheinen die Bütze nicht gern zu haben. Der Stäffners Hannessöff kam einmal an einem Abend nach Heilig-Kreuztag in die von Vieh und Menschen verlassene Alpe Tilisuna, um dort zu übernachten. Er machte Feuer an und wollte sich etwas kochen. Bald aber fangen die Schweine an zu „rueßla" und bald fällt das Lid des an die Dieja angebauten Schottentrogs auf und zu. Wie der Hannessöff das „Rueßla" und das „Fällala" hört, denkt er sich: Die Alpleute haben Schweine vergessen. Er will Ruhe schaffen, geht mit einem Stecken zum Trog und schlägt auf die Rüssel. Doch die Schweine ziehen sich nicht zurück und gebärden sich immer wilder. Der Mann merkt, daß das nicht das Rechte hat und er fängt fürchterlich zu fluchen und zu schwören an. Darauf wird es ruhig. Er öffnet die Diejatüre, aber weit und breit hört und sieht Hannesöff keine Schweine.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 531, S. 285