58. Das Grab will ihn nicht
Auf der Alpe Hirschgehren bei Langen lebte vor Zeiten ein gottloser Mann, der nie in eine Kirche ging und auch sonst viel Böses auf dem Gewissen hatte. Mit Hilfe des Teufels konnte er zaubern. So machte er z. B. oft, daß sein Heu auf den bloßen Wunsch in den Stall flog, wenn Gefahr war, daß es ein hereinbrechendes Gewitter verregnet härte.
Als dieser Alpsenn gestorben war und begraben werden sollte, da vermochten
nicht einmal sieben Ochsen seine Leiche von der Stelle zu bringen. Alles
Mögliche wurde probiert und als alles nichts half, kochte man die
Leiche in Weihwasser. Da erst war es möglich, ihn auf den Friedhof
zu schaffen.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 58, S. 55