568. Das geschüttelte Heubärgili
Einmal in einem Herbst seien im Verbälla drin Heuerleut gewesen und nicht alle haben Platz gehabt, in der Dieja zu liegen. Jetzt sei einer so in ein Heubärgili gegangen liegen etwa zehn oder fünfzehn Schritt von der Dieja neben einem Scharm. Wie er eine Weile gelegen sei, habe er, ich weiß nicht was, gehört dondern. „Was ist jetzt das, wollen mich gewiß die ändern fürchten machen kommen!" Jetzt fange das Bärgili an zu zittern und zu schütteln, als wenn man es hin und her werfen täte. Er sei da zuweg gekrabbelt gehn hinausgückeln, der Mond habe schön hell geschienen, er habe aber nirgend etwas gesehen. So habe es dann getan bis zum Morgen. In der Dieja aber haben sie nichts gehört und nichts gemerkt.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 568, S. 300