182. Hoaderfeld und Scheallabüchel
Mitten im Markte Hohenems breitet sich das Hoaderfeld aus, das nun von der neuen Bahnhofstraße durchschnitten wird. Der Name Hoaderfeld wird von den Gelehrten auf das Geschlecht der „Heiden von Ems" zurückgeführt, die die Ahnherren der späteren Grafen von Hohenems gewesen sein sollen; tatsächlich ist dieses Feld bis heute Familienbesitz des gräflichen Hauses.
Mitten im Hoaderfeld erhebt sich ein Hügel, auf dem ein alter Nußbaum steht. Vielleicht sind von dieser Anhöhe aus zur Zeit der alten Grafen öffentliche Verordnungen ausgerufen und ausgeschellt worden und so hat sich der Name Scheallabüchel gebildet.
Bis zum Schellenbühel soll ein unterirdischer Gang geführt haben, durch die die Grafen das Wild vom „Tiergarten" treiben ließen, um es dann bei diesem Hügel zu erlegen. Daß der tatsächlich vorhandene Gang bis dorthin gereicht habe, ist nicht anzunehmen, da er in diesem Falle sogar einen Wildbach hätte durchqueren müssen.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 182, S. 114