1. Das goldene Kegelspiel
Auf dem Schloß Hohenbregenz gräbt jede Nacht von zwölf bis zwei ein Geist nach einem goldenen Kegelspiel. Sobald es aber zwei Uhr schlägt, fällt alles wieder zusammen, was er gegraben hat, die Laterne erlischt und die Schaufel fällt dem Schatzgräber aus den Händen. In der ändern Nacht muß er von neuem beginnen. Das ist die Strafe des Verräters, der die Stadt Bregenz den Schweden verkauft hat und dafür ein goldenes Kegelspiel als Judaslohn empfing.
Schloß Hohenbregenz
Dieses Schloß, heute unter dem Namen Gebhardsberg bekannt, früher auch Pfannenberg und Schloßberg genannt, ist eine der ältesten Höhenburgen Vorarlbergs, vielleicht noch im 10. Jahrh. begonnen, urkundlich erstmals 1338 erwähnt. Die Burg gilt auch als des Geburtsort der hl. Gebhard, der als Bischof von Konstanz starb. Beim Schwedenkrieg wurde das Schloß, das heute noch alte dicke Mauerreste aufweist, 1647 zerstört.
Quelle: Andreas Ulmer, Vorarlberger Volkskalender 1936, S. 9
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 1, S. 31