12. Ein Kornhändler
Der Besitzer eines ehemaligen Gasthauses in Bregenz war ein reicher Kornhändler, betrog aber die Bauern so viel er nur konnte. Nach seinem Tode wußte jedermann, daß es in der Wirtschaft nicht mehr recht geheuer sei. Oft sah man auf dem Dachboden den verstorbenen Wirt, wie er mit dem Stecken im Korn röhrte. Ein besonders heiligmäßiger Kapuziner trug dann den Geist im Ärmel seiner Kutte in den Bregenzerwald und bannte ihn auf die Kanisfluh hinauf.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 12, S. 36