246. Die Küfer im Levner Bad
Levner Bad soll früher zur Schattenburg gehört haben. Eine gewisse Familie Falter wohnte lange dort im besten von den Häusern. Die ändern Lokale standen verlassen und baufällig. Dann haben sie öfters gehört, wie in der Nacht ein Getrampel von vielen Leuten über die Stiege hinaufging. Und oft hörten sie küfern im Keller und einmal vor dem Haus. Dann habe die Frau zum Fenster ein wenig hinausgeguckt. Da habe sie Männer gesehen an großen Fässern herumarbeiten in grauen Mänteln und Zipfelmützen. Da habe sie sich gefürchtet. Dann habe sie Blattern bekommen und einen geschwollenen Kopf und alle Jahre zur Fronfastenzeit sei am Abend um halbneun Uhr ein Weiblein auf einmal in einem Winkel gesessen, mit feurigen Augen, fast immer am gleichen Tag, grad einen Augenblick habe es sich sehen lassen alle Jahre.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 246, S. 144