233. Mit dem Teufel auf Weg

Auf der Frutzalpe, die in der Nähe der Furka liegt, gab es ein Tor an einer Sennhütte, das man nie recht zuschließen konnte. Wenn man es am Abend auch noch so sorgfältig verriegelte, am folgenden Morgen war es wieder geöffnet.

Ein Zimmermann, der das Tor schon oft vergeblich in Arbeit hatte, sagte nun einmal: „Wenn ich noch einmal auf diese Alpe hinübergeh, soll mich der Teufel holen und alle drei Schritte ein paar mal umdrehen!"

Seinen Ausspruch hatte der Mann bald vergessen und er begab sich wieder auf jene Alpe. Wie er nun aber zukehren wollte, machte er die absonderlichsten Sprünge und Verdrehungen, sodaß ihm der Kopf ganz verkehrt wurde und er sich über den Rücken hinabsehen konnte.

Erst die Benediktion des herbeigeholten Probstes befreite ihn von der Strafe.


Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 233, S. 137