486. Der Singasbutz
Der Singasbutz komme von St. Anton und nehme seinen Weg über die Straße einwärts und, die Kapelle inner dem Rellsbach umgehend, durch die Au hinauf und dann durch ein enges Gäßchen der Gafrescha zu, wo er manchesmal in einem Haus am Wege einkehre. Für gewöhnlich mache er sich nur bemerkbar durch den Klang einer Singas. Bisweilen lasse er sich von den nächtlichen Wanderern tragen, die unter der unerklärlichen Last fast erliegen müssen. Andere soll er irreführen. So wollte einmal ein Zimmermann durch die Gafrescha hinauf; er hörte die Kuhglocke, irrte vom Weg ab, stolperte die halbe Nacht im Wald herum und verlor dabei sein Arbeitsgerät. Endlich setzte er sich ermüdet nieder, um den Tag zu erwarten. Am Morgen sah er mit Schrecken, daß er am äußersten Rande eines jäh abfallenden. Felsens, des Schwarzen Kopfes, saß.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 486, S. 266f