28. Der Ulrichsbrunnen bei Möggers

Bei Möggers steht einsam im Walde, hart an der deutschen Grenze, eine Kapelle, die dem heiligen Ulrich, dem großen Bischof von Augsburg, geweiht ist. Im Volk heißt sie Sankt-Ulrichs-Brunnen. Die Sage erzählt, als der heilige Ulrich in St. Gallen studierte, habe ihn der Weg in seine Heimat Dillingen Ober Möggers geführt. Da habe ihn heftiger Durst befallen und er habe Gott innig um einen frischen Trunk Wasser angefleht. Alsbald sei jene Quelle entsprungen, die seitdem fließt und deren Wasser dem Volke als heilkräftig für Augenleiden gilt. Zum Andenken an dieses Wunder sei später über der Quelle die Ulrichskapelle gebaut worden. Das Altärchen steht da, wo das Wasser heraussprudelt. - Als die Schweden ins Land kamen, sollen sie die Ulrichskapelle zerstört haben. Sie wurde aber wieder aufgebaut.


Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 28, S. 43f