135. Der Zünsler
In einer Straße von Dornbirn, die jetzt ausgebaut ist, da war es früher nicht geheuer. Damals wurde dort zu gewissen Zeiten noch das Vieh geweidet und die Hüter trieben es immer heim, bevor der Abend hereinbrach. Besonders unheimlich war es beim „Bild", wie man die Kapelle heißt. Man sah dort ein Feuer, das kam von einem brennenden Mann, dem Fröhrer Geist oder Zünsler. So nannte das Volk die brennenden Geister; sie waren bei Lebzeiten meistens Marksteinverrücker gewesen.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 135, S. 92f