EIN KRÖNLEIN ZUR HOCHZEIT

In Nüziders erzählen sie, es war einmal ein Meiggi, ein liebes, freundliches Kind, zu dem kam oft eine Schlange mit einem goldenen Krönlein auf dem Kopf. Das Meiggi war dem glanzigen Tierlein wohlgesonnen und ließ es allemal um Marendzeit Milch aus einem Schüsselein schlappen. Das Meiggi trüeit und wachst, will Meigga, nicht mehr Meiggi sein und wird bald eine propre, wähe (noble) Spausa. Der Hochzeitstag ist da, die ganze Kirche voller Leute und das Brautpaar kniet am Altar. Wie der Hehr sie zusammengibt, kommt auf einmal eine Schlange zum Altar und hat vor der Spausa als Krämle ein goldenes Krönlein niedergelegt.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 115, Seite 108