DER HEXENTURM

Gegen das Dorf Schnepfau zu fällt die Nordseite der Kanisfluh mit einer gewaltigen, steilen Felswand ab. Auf einem der wenigen Absätze in der Wand ragt ein hoher Steinkegel empor, der die Form eines Zuckerhutes hat. Das Volk nennt den Turm Wild- oder Hexenkirche oder spricht von ihm auch einfach als von der Geisterkirche. In gewissen Nächten, besonders an den Vorabenden großer Feste, sollen die Hexen auf Besenstielen hinaufreiten und im Innern dieses Kegels ihre Zusammenkünfte und Tänze abhalten und dabei einen so gewaltigen Lärm machen, daß es die Leute in dem etwa eine halbe Stunde entfernten Dorfe Schnepfau hören können.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 23, Seite 64