Der Kummenberg
Im frühen Mittelalter als es noch Drachen gab, da hauste ein großer,
schrecklicher und mächtiger Drache
hinter dem Breiten Berg bei Dornbirn (dort wo heute der Steinbruch ist).
Das böse Tier tyrannisierte die gesamte Bevölkerung im Rheintal
von Bregenz bis Bludenz. Die Bauern
mussten jeden Monat zwei Ochsen opfern, damit der Drache auch genug zu
fressen hatte.
Jedesmal wenn sie das nicht taten, holte sich der Drache eine Jungfrau
aus dem Rheintal.
Daher überlegten die Bauern wie sie den Drachen loswerden könnten.
Sie suchten landauf und landab einen tapferen Ritter, der den Drachen
besiegen könnte.
Derjenige, dem das gelinge, versprachen sie das schönste Mädchen
aus dem Rheintal zur Frau und er sollte auch ihr König werden. Viele
tapfere Ritter versuchten ihr Glück, doch sie wurden alle vom Drachen
besiegt und getötet.
Bis eines Tages ein einfacher Bauernsohn aus ihren eigenen Reihen gegen
den Drachen antreten wollte.
Aus Verzweiflung ließen ihn die Bauern gewähren, gaben ihm
ein Schwert und wünschten ihm viel Glück.
Der Bauernsohn hatte sich jedoch eine List ausgedacht: Als der nächste
Ochsen geopfert wurde,
versteckte er sich ganz in der Nähe. Als der Drache kam und den Ochsen
verschlingen wollte, trieb er
den Ochsen so schnell er konnte in die Rappenlochschlucht. Wutentbrannt
verfolgte der Drachen den Bauernsohn.
Dieser rannte um sein Leben und immer tiefer in die Rappenlochschlucht
hinein.
Wer die Rappenlochschlucht kennt, der weiss dass sie hinten in Richtung
Ebnit immer enger und enger wird.
Das war auch damals schon so. Vor lauter Wut merkte der Drache nicht,
dass er sich immer weiter in die Schlucht hineindrängte, bis er fest
steckte und weder vor noch zurück konnte. Nur sein mächter Schwanz
stand hinten noch heraus. Dieser zappelte gewaltig und schleuderte riesige
Felsbrocken durch die Luft.
Da kam der einfache Bauernsohn ganz nah zum Kopf des Drachen und hieb
in ab.
Von nun an lebten die Bauern im Rheintal glücklich und zufrieden
und hatten einen gütigen und weisen König.
Und einer der riesigen Felsbrocken, die der Drache mit seinem Schwanz durch die Luft schleuderte, liegt heute noch mitten im Rheintal bei Götzis und heisst Kummenberg.
Quelle: Email-Zusendung von Klaudius Messner, 4. August 2004.