St. Aurelia's Flucht von Fussach nach Lindau
Im 4. Jahrhundert nach Christi Geburt, zur Zeit der grausamen Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian, war die hl. Aurelia in Gefangenschaft der Heiden geraten und sollte gemartert werden. In höchster Bedrängnis und unter Anrufung der drei heiligen Namen rettete sie sich, indem sie mit einem einzigen Schritt von Fußach nach Lindau auf "die Burg" flüchtete. Ein Stein im See zeigte noch Jahrhunderte später den Abdruck ihres Fußes. Auch lief in Lindau ein Sprichwort um. wenn eine recht große Schritte machte, so hieß es: „Die hat Orillen Schritt."
Die heilige Aurelia wurde auf der Lindauer Insel verehrt und ihr auf der Burg eine Kirche erbaut, das Aurelia-Kirchlein. Die "Burg" war eine römisch-christliche Niederlassung und trägt noch heute den Namen "Römerschanze".
Nach anderer Ueberlieferung wurde zur Zeit, als der heilige Gallus aus Irland herübergekommen war, um die Alemannen zu bekehren, eine junge Römerin verfolgt wegen ihres Uebertritts zum Christentum. Sie schiffte von Fußach aus über den See und suchte und fand Schutz auf der Burg zu Lindau. Die junge Christin war aus edlem Geschlechte und hieß Aurelia. Bald nach ihrer Ankunft auf der schutzgewährenden Burg starb sie, nachdem sie noch ihrer Schutzpatronin zu Ehren eine Kapelle erbaut hatte. In dieser Kapelle wurde sie begraben, und es entstand mit den Jahren eine stark besuchte Wallfahrtskapelle daraus. (Nach verschiedenen Quellen.)
Quelle: Andres Ulmer, zit. nach J. Scherer, in: Rund um Vorarlberger Gotteshäuser, Heimatbilder aus Geschichte, Legende, Kunst und Brauchtum, Bregenz 1936, S. 35