Die Reiserbesen in St. Loy
Wie alte Leute sich gut erinnern, konnte man hinten in einem Winkel der Kapelle St. Loy bei Götzis, der Tür zu, oft viele Reiserbesen finden, welche in einer Not oder einem Anliegen, besonders aber bei Augenkrankheiten, als kleines Opfer geschenkt wurden, daß „der Mesner die Kapelle damit säubern könne". - Im Volke war der Glaube verbreitet, daß eine Hexe nichts Böses mehr unternehmen könne und keine Macht mehr habe, wenn ihr Besen in einer Kirche eingesperrt sei. Ob der sonderbare Brauch wohl auch auf solchem Glauben fußt und die Anliegen, in denen man Besen opferte, alle als Hexenübel galten?
Quelle: H. Hensler-Watzenegge, in: Rund um Vorarlberger Gotteshäuser, Heimatbilder aus Geschichte, Legende, Kunst und Brauchtum, Bregenz 1936, S. 11