Das Wetterglöcklein auf Burg Ems
Ein großer Hexenmeister war der Halbmuli. Eines Tages hatte er wieder ein böses Wetter angerichtet. Da läutete man die beiden Glöcklein im Schlosse, die solche Wetter vertrieben. Nachher sagte der Halbmuli: diesmal hätte es schon ein gehöriges Wetter gegeben, wenn nicht die beiden Hunde zu bellen angefangen hätten; er meinte nämlich die zwei Glöcklein. Von dem einen der selben hieß es, daß ein Haar der Mutter Gottes hineingegossen sei und es deshalb die Kraft gegen die bösen Wetter habe. Es soll später in das Kirchlein von Reute (Ems-Reute) gekommen sein.
Quelle: Andres Ulmer, in: Rund um Vorarlberger Gotteshäuser, Heimatbilder aus Geschichte, Legende, Kunst und Brauchtum, Bregenz 1936, S. 33f