KAISER MAX IN VALDUNA
Einmal sei Kaiser Max von einem Schweizerkrieg ermüdet und durstig nach Feldkirch und gen Valduna gekommen, das früher ein namhaftes Kloster war. Er begehrte ein Schöpplein Wein. Die Priorin ließ dem hohen Gast ein Schöpplein reichen und bat, vorlieb zu nehmen, es sei halt nur Ardetzner Wein, säuerhich und mit wenig Farbe, aber frisch. Der Kaiser trank, verzog ein bißchen den Mund, verlangte aber ein zweites Schöpplein Krätzer, er habe Durst. Zuletzt wurden es drei und vier Schöpplein, und als Kaiser Max sich erhob und Abschied nahm, soll man ihm ein kleines Räuschlein angemerkt haben.
Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen
aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 86, Seite 95