Das Gnadenbild der Hl. Familie bei den Barmherzigen in Wien
Das die Hl. Familie, Maria mit Christuskind, das sie säugt, und
den hl. Josef, darstellende Gnadenbild bei den Barmherzigen in Wien wurde
1666 auf Veranlassung des Stadtpfarrers in Bruck a. d. Leitha, Josef Frey,
verfertigt, der das Bild einer Gräfin Harrach überließ.
Schon damals stellten sich verschiedene Mirakel ein. Nach dem Tod der
Gräfin brachte eine Verwandte derselben das Gemälde unrechtmäßig
an sich, doch im Traume erschien ihr die hl. Maria und befahl ihr zornig,
das Bild dem rechtmäßigen Eigentümer auszufolgen. Es war
dies der kaiserl. Rat Karl Franz Tarrachia, der es 1677 den Barmherzigen
schenkte. Es erlangte besonderen Ruf in den Pestjahren 1679 und 1713.
Man trug Abbilder in kleinen Kupferstichen als Talisman bei sich. Ein
solches an dem Gnadenbild angerührtes Andachtsbildchen hat auch durch
Auflegung den Maler des Bildes von seinem Podagra befreit.
Quelle: Die Sagen und Legenden
der Stadt Wien, herausgegeben von Gustav Gugitz, Wien 1952, Nr. 97, S.
112
Für SAGEN.at korrekturgelesen von
Anja Christina Hautzinger, April 2005.