Das Mariataferlbild von Jedlersdorf
Ein Bewohner von Jedlersdorf hatte in Mariataferl einen schlichten Kupferstich
mit dem Bild der Schmerzensmutter erworben und verehrte ihn in seiner
Wohnung. Als 1745 eine große Feuersbrunst in Jedlersdorf wütete,
faßten mehrere Ortsbewohner, im Vertrauen auf die Fürbitte
Mariens, den Entschluß, dieses Bild in das Feuer zu werfen, um den
Flammen ein Ziel zu setzen. In der Tat griff das Feuer nicht mehr um sich.
Als man die Brandstätte abräumte, fand sich das Bild mit Ausnahme
eines kleinen Stiches unversehrt vor. Durch diese wunderbare Begebenheit
kam das Bild zu großem Ansehen. Als 1809 die inzwischen 1783 zur
Pfarrkirche erhobene Gnadenstätte von den Franzosen niedergebrannt
wurde, wurde der Kupferstich wieder unversehrt vorgefunden. Nach dem Aufbau
der Kirche wurde er wie zuvor am 13. September 1824 über dem Tabernakel
angebracht.
Quelle: Die Sagen und Legenden
der Stadt Wien, herausgegeben von Gustav Gugitz, Wien 1952, Nr. 79, S.
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Für SAGEN.at korrekturgelesen von
Anja Christina Hautzinger, Mai 2005.