Der Zahnwehherrgott
An dem Chor der Stephanskirche befindet sich eine Nische mit einem steinernen
Ecce-Homobild angebaut. Diese Statue wird der "Zahnwehherrgott"
benannt. Diesen Namen brachte ein spöttischer Junker auf, als er
in tollem Übermut mit seinen Zech- und Spielgenossen vorbeiritt,
und zwar in Anspielung auf das verblaßte Rosaband, das sich um das
Kinn der Statue schlang als Halt für die Blumenkrone, mit der das
Haupt stets geziert wurde und das einem Zahntuche ähnelte. Aber der
freche Spötter wurde noch am selben Tage von einem schrecklichen
Zahnleiden befallen, das aller ärztlicher Mittel spottete und erst
dann schwand, als er reuevoll vor dem Bild kniete und seinen Spott abbat.
Seitdem behielt die Statue in der sogenannten "Armenseelennische"
den Beinamen, und man wendete sich mit der Bitte um Befreiung von Mundleiden
an sie
Quelle: Die Sagen und Legenden
der Stadt Wien, herausgegeben von Gustav Gugitz, Wien 1952, Nr. 85, S.
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Für SAGEN.at korrekturgelesen von
Anja Christina Hautzinger, Mai 2005.