Die Zügenglocke
Ein Mann, der sich auf sein Wissen und seine Aufgeklärtheit viel
zugute tat und oft zu seinen Angehörigen gesagt hatte, daß
man ihm ja nicht das "Zügenglöcklein" (Sterbeglocke)
im St. Stephansdom läuten lasse, wenn er sterbe, denn er brauche
kein "Vater unser!", kam wirklich bald darauf ins Sterben. Als
die Familie ihm dennoch das Sterbeglöcklein läuten lassen wollte,
fiel zum Entsetzen der Läutenden bei der ersten Bewegung die eherne
Zunge herab.
Quelle: Die Sagen und Legenden
der Stadt Wien, herausgegeben von Gustav Gugitz, Wien 1952, Nr. 60, S.
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Für SAGEN.at korrekturgelesen von
Anja Christina Hautzinger, April 2005.