DER MÖRDER BLUTET AN DER LEICHE
Als des Schäßburger Bürgers Georgius Beschendorfer's Kind über Erden lag, kam die Sofia Kutteschin, welche im Verdacht stand, das Kind auf zauberische Art getötet zu haben, zu zweimalen in die Leichenstube, und allemal, wenn sie sich über das tote Kind hinbeugte, fing sie so stark zu bluten an, daß sie sich entfernen mußte. Und dieses gab der Anklage auf Zauberei, die bald darauf gegen sie erhoben wurde, keinen geringen Schein.
Quelle: Siebenbürgische Sagen, Herausgegeben
von Friedrich Müller 1857, 1885; Neue erweiterte Ausgabe von Misch
Orend, Göttingen, 1972, Nr. 89, S. 89