e, Klage.
An die Nibelungen schließt sich die Klage, welches im kurzen, zweireimigen Metrum verfaßte Gedicht es beschreibt, wie die Nachricht vom Tode der Helden durch Etzels Botschafter nach Bechlaren zu Rüdigers Wittwe Gotelind und seiner Tochter Dietlind, ferner zum Passauischen Bischof Pilgerin (st. 991) und zuletzt nach dem Rhein hinkommt. Es ist ein Auszug aus alten Heldenliedern und theilt mehr die Nordische Auffassung. Sehr merkwürdig ist aber darin die weitläufig angestellte Reflexion über Chriemhilde. Ihren Thaten nach, meint der Dichter nämlich, sei sie gewiß zur Hölle zu verdammen; wenn man aber dem Quell derselben nachspüre und nun die große Liebe zu Sigfrid als das alleinige Princip finde, so könne man nicht anders, als hoffen, sie werde doch zum Himmel begnadigt werden.
Herausg. in Chr. Müllers Sammlung altdeutscher
Gedichte. 1783. Th. I. (4). Ferner in der Ausgabe der Nibelungen
durch v. d. Hagen, 1810. 8. und in Lachmanns Ausgabe der Nibelungen.
Berlin. 1826. 4.
Quelle: Das
Heldenbuch und die Nibelungen, Karl Rosenkranz, Halle 1829,
S. 35f
© digitale Version www.SAGEN.at