DIE STRAßBURGER MÜNSTERUHR
Als die weltberühmte Uhr im Münster zu Straßburg vollendet war, ließ der Stadtrat dem Uhrmacher die Augen ausstechen, damit nicht auch ein anderer Ort ein so künstliches Prachtwerk erhalte. Um sich zu rächen, sagte der Uhrmacher, er habe etwas, das gleich gemacht sei, an der Uhr vergessen, weshalb man ihn zu ihr führen solle. Nachdem er dahingebracht war, tat er einen Griff hinein und riß einen Draht ab. Im Augenblick stand das Werk still und hat bis heute nicht wieder in Gang gebracht werden können.
Quelle: Bernhard Baader, Volkssagen aus dem Lande
Baden und den angrenzenden Gebieten, Karlsruhe 1851 (Neudruck Hildesheim
1973), S. 123, Nr. 132
aus: Historische Sagen, Leander Petzoldt, Schorndorf 2001, Nr. 39, S.
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