DIE GROßE GLOCKE VON LUGGAU
Im sogenannten Munawald zwischen Maria Luggau und Untertilliach hörten die Leute öfters bei drohend aufziehendem Wetter laut schreien: "Schuib, schuib, bevor die Groaße in der Luggaue schreit!"
Gemeint war, die Wetterwolken sollten noch schnell über Luggau geschoben werden und sich dort entladen, bevor die große Glocke (der Maria geweiht) geläutet wurde, die durch ihre hohe Weihe die Macht hatte, beim Läuten Wetterwolken zu zerstreuen und das Unwetter damit zu verhindern. Man beobachtete es wiederholt, wenn bei drohend aufziehendem Unwetter die große Glocke geläutet wurde, dass die Wolken sich wieder verzogen und das befürchtete Gewitter ausblieb.
Quelle: Sagen und Geschichten aus dem Lesachtal,
gesammelt und niedergeschrieben von den Schülern der 2. Klasse der
Hauptschule Lesachtal Schuljahr 2000/2001, unter den Anleitungen von Hans
Guggenberger und Edith Unterguggenberger