DREI SCHWARZE HUNDE
Ein alter Bauer aus Rüben, der sehr gerne im Gasthaus saß, trank auch oft über das normale Maß. Als er eines Abends erst nach dem Betläuten nach Hause ging, sah er im Ratling (das ist die Wegstrecke zwischen dem Vierzehn Nothelfer-Stöckl und dem Stabentheiner-Kreuz) drei schwarze Hunde.
Am Tag, als die Herz Jesus-Statue in Liesing einge-weiht wurde, war es wieder einmal spät geworden, und es läutete schon die Nachtglocke, als er noch in Liesing war. Ein Mann aus Mattling und eine Frau begleiteten nun den Bauer und führten ihn zu beiden Seiten. Als sie aber in den Ratling kamen, schrie der Bauer aus Rüben auf, denn er sah wieder die drei schwarzen Hunde. Seine Begleiter aber sahen nichts. Nun riss eine unsichtbare Macht den Bauer aus ihrer Mitte und schleuderte ihn in einen Graben nahe Stabenthein. Seine zwei Begleiter packte das Grauen. Sie gingen nach Stabenthein, holten ein Licht und Leute, um den Bauer zu suchen. Sie fanden ihn tot in einem Graben. Die Frau nahm ihr Schultertuch und legte den Toten darauf um ihn leichter tragen zu können. Doch kaum hoben sie den Bauer auf, bewegten sich seine Hände mit einem kräftigen Ruck, und beinahe wären alle in den Abgrund gestürzt.
Sie hatten Mühe ihn bis nach Stabenthein zu bringen.
Quelle: Sagen und Geschichten aus dem Lesachtal,
gesammelt und niedergeschrieben von den Schülern der 2. Klasse der
Hauptschule Lesachtal Schuljahr 2000/2001, unter den Anleitungen von Hans
Guggenberger und Edith Unterguggenberger