ST. JOHANNES IM WALDE
Vor langer, langer Zeit hackten am "Tschiedlerbichl", oberhalb von Birnbaum, Zimmermänner Holz, weil sie dort angeblich einen Bildstock oder eine kleine Kapelle errichten wollten. Einer der Zimmermänner verletzte sich bei der Arbeit so schwer, dass er an der Hand stark blutete. In der Luft flog zu dieser Zeit ein größerer Vogel umher. Er kam herunter, nahm eine blutige "Schate" *) in den Schnabel und brachte sie auf einen Hügel, der weiter oben im Wald lag. Die Arbeiter sahen dies als Fingerzeig Gottes und errichteten dort einen Bildstock oder eine kleine Kapelle, genau weiß man das nicht mehr. Um das Jahr 1376 errichteten die Bewohner an dieser Stelle schließlich die Kirche, die dem Hl. Johannes geweiht wurde, und man nannte sie St. Johannes im Walde.
Die Gegend um die Kirche wurde in den vielen Jahrhunderten gerodet, und die Kirche steht heute am Anfang des Ortes Kornat.
*) Schate: Holzspan
Quelle: Sagen und Geschichten aus dem Lesachtal, gesammelt und niedergeschrieben von den Schülern der 2. Klasse der Hauptschule Lesachtal Schuljahr 2000/2001, unter den Anleitungen von Hans Guggenberger und Edith Unterguggenberger