159. Die gefährliche Bäckerei

Als die Zwingherren der Burg der Grausamkeiten und Schandtaten eine an die andere reihten, zettelten die Untertanen eine Verschwörung an. Eine auf dem Schlosse weilende Magd, eine Tochter von Oberschan, wurde ins Geheimnis gezogen. Es gelang ihr nun, beim Backen unbemerkt den Torschlüssel in ein Birnbrot zu drücken. Sie ließ das Gebäck einem Bekannten zukommen, woraufhin die Verbündeten einen passenden Schlüssel verfertigten. Damit öffneten sie zu gelegener Zeit das Tor, nahmen die Zwingherren gefangen und zerstörten die Burg.
U. Adank


Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 159, S. 75
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, Mai 2005.