357. Der Schatz
Auf einer schönen Lichtung inmitten eines großen Buchenwaldes fand einer einst einen Haufen sauberblinkenden Goldes. Dessen Funkeln entzückte ihn. Er lief heim, um seinen starken, ledernen Sack zu holen und den Schatz darin zu bergen. Bald war er wieder an der Fundstelle. Aber, o weh! Die gleißenden Goldmünzen hatten sich inzwischen in Buchenlaub verwandelt. Er mußte sich wie vorher, statt in einem Bett von Seide, wie er sich's träumte, zu nächtigen, wieder mit dem Laubsack zufrieden geben.
O. Giger.
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 357, S. 200
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, November 2005.