166. Die "Fährlisau" mit ihren Jungen beim Kropfenbrünneli
Bevor man von Oberschan aus über Malierfi Gretschins erreicht, kommt man zum Kropfenbrünneli. Es ist dies eine ganz verrufene Stelle.
Als ein Mann in der Neujahrsnacht dort vorbeiging, vernahm er das Quieken
junger Schweine. Er lief diesen Tönen nach und fand im Gebüsch
eine "Fährlisau" mit ihren Jungen, Der Körper derselben
dehnte sich aus; bald hatte er die Größe eines Ochsen erreicht.
Auch die jungen "Fährli" vermehrten sich zusehends, so
daß in kurzer Zeit eine unzählbare Menge solcher Tierchen ihn
umschwärmte. Daß der Mann mit schnellen Schritten sich entfernte,
ist selbstverständlich. Auch andere sind schon durch die gleiche
Erscheinung in Schrecken geraten.
Heinrich Hilty.
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni,
St. Gallen 1903, Nr. 166, S. 78f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, Mai 2005.