206. Die Gründung des Klosters
Der heilige Priminius, ein Stifter vieler Klöster, kam nach Rätien.
Bei Marschlins sollte ein neues Gotteshaus errichtet werden. Als man das
Holz dazu zimmerte, verwundete sich ein Arbeiter, und sein Blut benetzte
die Holzspäne. Da erschien eine weiße Taube, nahm einen blutigen
Span in den Schnabel und flog auf eine waldige Anhöhe ob Ragaz. Diesem
Zeichen folgte Pirmin, und wo die Taube den Span fallen ließ, da
ward das Kloster gebaut und Pfäfers geheißen. Daher führte
dieses Kloster in seinem Wappen eine fliegende weiße Taube mit einem
roten Span.
H. Herzog, Schweizersagen.
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni,
St. Gallen 1903, Nr. 206, S. 100
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, Juni 2005.