434. Das Hohlroß.
Durch den Hohl führte einst ein vielbenutzter Saumweg. In einem kleinen Häuschen wohnte ein Säumer, der als ein geiziger und hartherziger Mann den Pferden das wohlverdiente Futter vorenthielt und der sie überdies unmenschlich quälte. Zur Strafe mußte er im Hohl in der Gestalt eines Pferdes wandeln und wiehern. Manchem nächtlichen Wanderer ist das Hohlroß begegnet. Nun scheint es die Erlösung gefunden zu haben; denn schon längst hat man es nicht mehr gesehen.N. Tobler.
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni,
St. Gallen 1903, Nr. 434, S. 257
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