267. Das Klostergritt.

Um die Walserweide wurde einst gestritten. Ein falscher Zeuge hatte Erde in die Schuhe gestreut und einen Löffel in den Hut gesteckt und schwur nun, er stehe so gewiß auf seinem Boden, als er den Schöpfer über sich habe. So kam das umstrittene Grundstück zur Alp Lax, die dem Frauenstift in Schänis gehörte. Aber nun entstand das "Klostergritt", das jeden Sommer nächtlicherweile durch das Dorf Weißtannen zog mit großem Gerassel und Pferdegetrampel. Noch ums Jahr 1850 wurde es deutlich gehört, seither aber nicht mehr.
Chr. Albrecht.


Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 267, S. 144
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, Juli 2005.